Die 70er Jahre – Zum dritten Mal Glück in der Ausbildung
Durch den Verlust von Wilhelm Elbert hatten die 25 Bergheimer Spielleute ein großes Problem. Wie sollte die Ausbildung weitergehen? Ohne eine qualifizierte Ausbildung war die Existenz des Spielmannszuges gefährdet. Doch das Glück half den Spielleuten auch zum dritten Mal weiter. Durch einen Zufall lernten sie im Dezember 1974 die in Hessisch Oldendorf wohnenden Ausbilder des „Spielmannscorps Weserland“ kennen. Mit Rudi Escher wurden erste Gespräche über die Möglichkeit einer Ausbildung geführt. Sein Sohn Ralf bildete schon zu diesem Zeitpunkt das „Spielmannscorps Weserland“ aus.
Nach mehreren Gesprächen und einer Zusammenkunft in Bergheim gaben Rudi und Ralf Escher ihr „Ja“ für eine Ausbildung und auch die Bergheimer Spielleute stimmten bei der Generalversammlung Ende Januar 1975 der Ausbildung durch die neuen Ausbilder zu. Im „Spielmannscorps Weserland“ hatte die Zukunft der Spielmannsmusik bereits Einzug gehalten, denn dort wurde mit einer erweiterten Instrumentierung und nach Noten gespielt. Bei dieser Spielweise gesellten sich zur zweistimmigen Sopranflöte im teilweise mehrstimmigen Vier-Flöten-Satz die Diskant-, die Alt- und die Tenorflöte. Als rhythmische Elemente kamen die große Trommel, die Konzertbecken und die Kesselpauken zum Einsatz.
Diese instrumentale Zusammensetzung ergab ein für Spielmannszüge neues, harmonisches und volles Klangbild und wird als „konzertante“ Spielmannsmusik bezeichnet. All das war für die Bergheimer Spielleute absolutes Neuland und sie mussten sich darauf einstellen. Aufgrund der positiven Entwicklung entschlossen sich die Bergheimer Spielleute 1978, der Spielmannszugvereinigung Niedersachsen e. V. (SZVN) beizutreten, um auch auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene die musikalischen Leistungen messen zu können.
Bereits im Mai 1978 nahm der Jugendspielmannszug am Bezirkswettstreit Leine-Weser in Eime teil. Überglücklich waren die Jugendlichen über ihren 1. Platz in der Marschklasse. Auch die Senioren erlebten im Herbst 1978 in Weyhausen ihren ersten Auftritt auf Landesebene. Mit einem 2. Platz in der Marschklasse 2.2 c und einem 3. Platz in der Konzertklasse war der Einstieg in diese anspruchsvolle Meisterschaftsszene gelungen. Von nun an nahmen die Bergheimer Spielleute regelmäßig an den Kreis-, Bezirks- und Landesmeisterschaften teil.